FDP Wirtschaftsbeirat tagte frühmorgens zum Working Breakfast bei der Holcim in Untervaz

Zum ersten Mal in diesem Jahr traf sich letzthin der Wirtschaftsbeirat der Bündner FDP.Die Liberalen wiederum frühmorgens zu einer Frühstückssitzung – Working Breakfast in Untervaz bei der Holcim Cement. Urs Schädler, Vorsitzender des FDP Wirtschaftsbeirates konnte die zahlreich erschienenen Mitglieder aus Wirtschaft und Gewerbe zu einem etwas aussergewöhnlichen Zeitpunkt begrüssen. Anwesend waren auch die Mandatsträger der Bündner FDP, vorab Regierungsrat Christian Rathgeb, Ständerat Martin Schmid, Parteipräsident Bruno Claus und Fraktionschef Rudolf Kunz. Auch der Churer Stadtpräsident Urs Marti nahm an der Tagung teil.

Werksleiter Markus Hepberger und Präsident Wirtschaftsbeirat Urs Schädler

Der Wirtschaftsbeirat am Working Breakfast bei er Holcim Schweiz AG in Untervaz Bilder: Silvio Zuccolini

An der Tagung haben rund 30 Unternehmerinnen und Unternehmer aus unterschiedlichen   Branchen und Regionen des Kantons Graubünden teilgenommen. Der erste, im Jahre 2004 gegründete, Wirtschaftsbeirat einer Kantonalpartei hat die Aufgabe, Anliegen und Probleme der Unternehmer und Gewerbetreibenden aufzunehmen und den Mandatsträgern der Bündner FDP.Die Liberalen zu präsentieren. Diese Anliegen und Sorgen sollen dann auf politischer Ebene einfliessen. Der Bündner FDP  geht es als Wirtschaftspartei darum, die Anliegen der Unternehmerschaft zu kennen, aktiv anzugehen und nach Möglichkeit umzusetzen, um die Rahmenbedingungen für die Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen im Kanton Graubünden zu verbessern, zu sichern und nach Möglichkeit neue zu schaffen. Diese Zielsetzung hat nach wie vor ihre Gültigkeit und ist gerade im heutigen wirtschaftlichen Umfeld hoch aktuell.

 

Zu Beginn nahm der Vorsitzende Urs Schädler wie immer eine kurze Lagebeurteilung zur Wirtschaftslage generell und im speziellen im Kanton Graubünden vor. So erwähnte er unter anderem, dass der Druck auf die Wirtschaft merklich zunehme. Ganz speziell aber äusserte sich Schädler zur abgelehnten Olympia Abstimmung 2026. Er bedauert das Verdikt der Bündner Bevölkerung und betont ausdrücklich, dass man hier mit diesem Projekt eine Chance verpasst hätte, die nicht so schnell wieder kommen werde. 

Gastgeber Markus Hepberger, Werksleiter der Holcim Cementwerk Untervaz stellte seinen Betrieb vor. Er führte unter anderem aus, dass die Zementproduktion ein ressourchen- und energieintensiver Prozess sei, angefangen beim Rohmaterialabbau über die Klinkerproduktion bis hin dann zur Zementmahlung und Distribution. Er zeigt auch die verschiedenen alternativen Brenn- und Rohstoffe auf die zur Zementproduktion im Einsatz stehen. Leider sei der Zugang zu diesen Brennstoffen limitiert.

                                                                                                                

Im zweiten Teil der Tagung kamen die FDP Mandatsträger zu Wort.

Dabei erwähnte Parteipräsident, Bruno Claus, dass im Jahre 2018 und 2019 Wahlen anstehen. Er ruft die die Anwesenden und generell die Wirtschaftsvertreter auf, sich für Aemter, zum Beispiel für die kommenden Wahlen in den Grossen Rat zur Verfügung zu stellen. Damit die Wirtschaft im Parlament gut vertreten sei, müssten sich Exponenten aus Gewerbe und Industrie für politische Aemter zur Verfügung stellen.

Der Churer Stadtpräsidenten, Urs Marti, forderte in seinem Statement die Regierung auf, mehr Verantwortung vor allem im Bildungsbereich zu übernehmen, so  bestehe  kein Masterplan im EKUD- Bereich Er meinte aber, dass die Arbeit des EKUD seiner Meinung nach in der Regierung wenig bekannt sei. Die Regierung müsste im Sinne eines Masterplanes eingebunden werden und führen. Ständerat Martin Schmid gab in der Diskussion unumwunden zu, dass die Planungsphasen für Projekte von zwei Jahren viel zu lange sei. Diese lange Frist könne ja fast einem Baustopp gleich gestellt werden. Diese Frist dürfe höchstens ein Jahr betragen. Hier sei Handlungsbedarf auf allen Stufen angesagt. Auch die Wertschöpfung der HTW, wie sie der ebenfalls anwesende Rektor, Jürg Kessler, vehement vertrat, kam zur Sprache.

Regierungsrat Christian Rathgeb nahm zu verschiedenen Fragen Stellung. Das Thema der Ausschreibungen kam zum wiederholten Male zur Sprache, wobei die aufwendigen Fragebogen zu Kritik Anlass gab. Das Beschaffungswesen, bzw. die Ausschreibungs-Methodik soll auf Bundesebene harmonisiert werden, was einiges Kopfschütteln bei den Teilnehmern auslöste. Auch Fraktionschef Rudolf Kunz äusserte sich zu aktuellen Fragstellungen der Teilnehmer. Alle waren sich einig, dass der Staat die Voraussetzungen und ein investitionsfreundliches Klima schaffen müsse.

 

Silvio Zuccolini, Pressechef